Ausschluss aus der Gemeinde

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe mal eine Frage mit einigen Unterfragen ;)
    Wann soll jemand aus einer Gemeinde ausgeschlossen werden?
    Warum soll jemand überhaupt ausgeschlossen werden?
    Welche Bibelstellen gibt es dazu?
    Wie soll mit einem ausgeschlossenen umgegangen werden.
    (Wie verhällt man sich so einem gegenüber)
    Gibt es einen gewissen Grundfaden bei der Entscheidung, jemanden auszuschließen oder muss das von Fall von Fall entschieden werden und welche Kriterien spielen dabei eine Rolle?
    Kann ein Auschluss rückgängig gemacht werden und wenn ja, welche Kriterien spielen dabei eine Rolle.



    (Nein, ich bin nicht ausgeschlosssen,- aber an diesem Thema trotzdem sehr interessiert)



    Vielen Dank


    Krümel

  • Ich halte nicht viel davon jemanden aus der Gemeinde auszuschließen!


    Wüsste keinen Grund, warum dies auch tun sollte? Steht in der Bibel nicht auch, dass man einander verzeihen soll?

  • Sry, aber Krümel hat einige konkrete Fragen zum Thema Gemeindeausschluss gestellt. Und die "tollen Links" sollen ihm dabei helfen Antworten zu finden...


    Von eingener Meinung stand nicht einmal was in seinem Post, auch wenn diese durchaus nicht unerwünscht sein muss :>


    wer lesen kann...


    mfg - nanos

  • Hallo zusammen,


    um mal generell etwas zu sagen zum Thema "Eigene Meinung":


    Natürlich sollten wir uns zu Themen der Bibel informieren und nicht einfach sagen: "Das ist halt so." Trotzdem kann man da auf Informationen zurückgreifen, womit sich Menschen vorher beschäftigt haben und auf Texte und Bücher zurückgreifen, die diese anhand des Wortes Gottes geschrieben haben.


    Viele Grüße
    Christopher

    Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um damit zu gewinnen, was er nicht verlieren kann.
    (Jim Elliot, Missionar)

  • Ich werde demnächst mal versuchen etwas zu diesem Thema zu posten, damit beide Seiten gestillt sind und wir uns nicht weiter darüber streiten müssen, ob es nun gut ist auf hilfreiche Seiten zu verweisen oder es besser ist, hier im Forum selbst zu schreiben. :rolleyes:

    Du möchtest die Bibel näher kennenlernen, weißt aber nicht recht wie du vorgehen sollst? Vielleicht kann dir dabei ein Fernbibelkurs Hilfe sein. Interesse? www.dasleben.info

  • Eine Anmerkung zu der „eigenen Meinung“:


    Sicher ist das Richtige gemeint, kann aber doch falsch verstanden werden. Es geht nicht darum, eine „eigene“ Meinung zu posten, die man sich ohne Gottes Wort zurechtgebastelt hat. Sie mag logisch erscheinen, ansprechend sein, tolerant klingen, aber wenn sie als Grundlage nicht Gottes Wort hat, ist sie nichts wert.
    In einem früheren Thread habe ich schon einmal geschrieben, dass meiner Auffassung nach Links und eigenes Erarbeiten zum anschließenden Posten sich die Waage halten sollten, um allen Usern gerecht zu werden.
    Wenn man außerdem die Gelegenheit nutzt, sich selbst durch die Bibel! und die Links oder anderes Material die Thematik zu erarbeiten, ist das eine Bereicherung im eigenen Verständnis und außerdem eine echte Chance, einem anderen Fragesteller am Arbeitsplatz/Schule oder sonstwo mit einer ähnlichen Frage dann aus dem eigenen schriftgemäßen Potenzial antworten zu können, ohne erst den PC starten zu müssen.


    @ Peer

    Zitat

    Ich halte nicht viel davon jemanden aus der Gemeinde auszuschließen!
    Wüsste keinen Grund, warum dies auch tun sollte? Steht in der Bibel nicht auch, dass man einander verzeihen soll?


    Sry, Peer, aber das ist eben auch eine Aussage, die einfach gut und ansprechend klingt, die aber nur teilweise durch die Schrift gestützt wird. Einander verzeihen und dazu immer bereit sein ist ein Gebot unseres Herrn, da hast du recht. Zu leicht vergisst man dabei aber, wenn es um die Versammlung/Gemeinde Gottes geht, dass Gott nicht nur Liebe, sondern auch Heiligkeit und Gerechtigkeit ist.
    Wenn du dich z.B. mit dem Zustand in Korinth beschäftigst, liest du darin die Aufforderung, dass „der Böse von euch hinausgetan werden soll“, eben der, welcher seine schwere! Sünde nicht einsieht, nicht lässt, sondern weiter offen Gott ins Angesicht hinein sündigt. (z.B. Hurerei) Dabei ist ein Ausschluß allerdings immer das aller-aller-allerletzte Mittel, wenn alle anderen Versuche wirklich vergeblich sind, und das einzige Ziel muß dabei sein, dass der Bruder/die Schwester wieder zurecht kommt!


    Da der Webmaster aber zu diesem Thema einen Beitrag angekündigt hat, will ich dem nicht vorgreifen.


    Gruß, disciple

  • So, erstmal muss ich gestehen, dass ich, als ich in einem vorherigen Beitrag schrieb:


    Zitat

    Ich werde demnächst mal versuchen etwas zu diesem Thema zu posten...


    mir anscheinend doch nicht der Komplexe des Themas bewusst war. Deshalb möchte ich nur kurz auf die 1. Frage eingehen, wieso man eigentlich jemanden aus der Gemeinden ausschließen sollte.


    Kommen wir mal zu dem, was und das Wort Gottes, die Bibel zu diesem Thema zeigt. Wenn wir den 1. Korinther Brief lesen stellen wir im 5. Kapitel fest, dass es hier um die Gemeinde/Versammlung Gottes geht:


    Das kann man aus 1. Korinther 5, 4 und Vers 13b schließen, aber auch aus vorherigen Kapitel bzw. Versen wird dies deutlich. Ach ja, und wenn man im 1. Kapitel dieses Briefes den 2. Vers liest, müsste das eigentlich auch deutlich werden.


    Wieso sollte/muss man überhaupt jemanden ausschließen?
    Ich möchte, wie schon gesagt nur kurz was schreiben. Deshalb möchte ich auch, dass mich auf jeden Fall, noch jemand unterstützt, denn ich werde die Frage nicht (vollständig) beantworten können.


    Lesen wir mal den Vers 6 von Kapitel 5. Dort steht:


    Zitat

    Wisst ihr nicht, das ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert?


    Dieses Beispiel verwendet der Apostel Paulus in Bezug auf das BÖSE unter den Gläubigen in der Versammlung in Korinth. Das bedeutet, dass wenn auch nur eine einzelne Person in der Versammlung ist, die beispielsweise Hurerei treibt, sie die ganze Versammlung/Gemeinde verunreinigen würde. Und um dies zu verhindern, bzw. um nicht länger mit dem BÖSEN in Kontakt zu sein, sollen sie es aus ihrer Mitte wegtun. Das steht in Vers 13 des 5. Kapitels. Ich denke mal, dass dies eigentlich klar sein müsste.


    Jetzt kommen weitere Aufgaben der Versammlung. Denn in 1. Korinther 10, 17 steht folgendes:


    Denn ein Brot, ein Leib sind wir, die vielen, denn wir alle nehmen teil an dem einen Brot.
    (Auch die Verse von Vers 14 bis 16 sind wichtig, in Bezug auf dieses Thema)


    Wenn nun zum Beispiel jemand eine falsche Lehre in die Versammlung/Gemeinde Gottes bringt, dann muss derjenige aus der Gemeinde ausgeschlossen werden (wenn die Lehre nicht mit den Grundsätzen aus Gottes Wort übereinstimmt), wenn er seine Lehre nicht als falsch anerkennt. Über den Ausschluss müssten dann aber auch die vielen anderen Versammlungen/Gemeinden (der gleichen Art) informiert werden, aber auch wenn der Ausschluss wieder aufgehoben wird. Denn wir sind ja ein Leib und wenn ein Glied an diesem Leib unrein ist, verunreinigt es den ganzen Leib, wie wir ja eben gelesen haben. (so verstehe ich das)
    Aber das ist zu komplex, das alles hier aufzuführen, deshalb werde ich mal zu meiner eigentlichen Antwort zurückkommen.


    Also, wenn es jemanden in der Versammlung/Gemeinde Gottes gibt, der am Brotbrechen teilnimmt, dann sollte man diesen nach 1. Korinther 5, 13 ausschließen. Klar, man sollte vorher Gespräche führen etc. . Aber wenn derjenige sich nicht von dem Bösen trennen will bzw. wird, wieso auch immer, dann muss er ausgeschlossen werden.


    Der Beitrag endet jetzt vielleicht ein bisschen abrubt, aber ich hoffe dennoch, ein wenig auf eine deiner Fragen geantwortet zu haben.

    Du möchtest die Bibel näher kennenlernen, weißt aber nicht recht wie du vorgehen sollst? Vielleicht kann dir dabei ein Fernbibelkurs Hilfe sein. Interesse? www.dasleben.info

  • Hi Krümel,


    ich meine das es wichtig ist erst mal zu verstehen was Brotbrechen und Versammlung bedeutet, bevor man verstehen kann, weshalb ein Ausschluss nötig sein kann.


    In einem weltlichen Verein, z.B. einem Sportverein muss man auch Regeln einhalten und bei dauerndem Verstoß gibt es auch so etwas wie einen Ausschluss oder Kündigung der Mitgliedschaft. Wie diciple angemerkt hat, müssen wir uns fragen, wie Gott über seinen “Verein“ denkt. Unsere eigene Meinung stimmt entweder damit überein, oder sie ist verkehrt.


    Gott ist heilig und er möchte unter uns Menschen wohnen. Im AT haben wir mit der Stiftshütte eine Vorausschattung, wobei wir an den Gesetzen sehen, was dort alles nötig war, um eine Wohnung für Gott zu schaffen.


    In Mt 18,20 gibt der Herr die Verheißung, dass ER in der Mitte ist, wenn wir uns in seinem Namen versammeln. Michael hat auch die Stelle aus 1.Kor 10,16.17 angeführt, die deutlich machen, das wir beim Brotbrechen Gemeinschaft haben, und zwar miteinander und mit Christus.


    Wir haben Gemeinschaft mit Gott. ER ist anwesend. Gott kann keine Gemeinschaft mit unserer Sünde haben. Deshalb ist es wichtig, dass jeder, der am Brotbrechen teilnimmt (was ja auch symbolisch von Einheit oder Gemeinschaft spricht) sich selbst prüft, wie auch 1.Kor 11,28 sagt.


    Jeder sich selbst – und wenn jemand sich nicht selbst prüft? Wir müssen vorsichtig in der Beurteilung Anderer sein, aber wenn jemand offensichtlich in Sünde lebt und am Brotbrechen teilnimmt kann uns das nicht egal sein. Wir haben Gemeinschaft mit ihm. Das Ziel sollte sein ihn zu überzeugen und von seinem verkehrtem Handeln abzubringen. Mt 18,15-18 zeigt wie man in einem solchen Fall vorgehen soll. Wenn derjenige sich nicht von seinem Tun abbringen lässt, und er auch auf die Versammlung nicht hört, sei er „wie der Heide und der Zöllner“. Das ist auch eine logische Konsequenz, denn wenn man sich nie von jemanden trennen würde (durch Ausschluss) währe ein Zusammenkommen in seinem Namen, also nach seinen Grundsätzen niemals möglich.


    So, das war vielleicht eine Antwort auf deine 2. Frage: Warum soll jemand überhaupt ausgeschlossen werden?


    Gruß Jojo

    Der Herr kennt die, die sein sind; und:
    Jeder, der den Namen des Herrn nennt, stehe ab von der Ungerechtigkeit!
    aus 2.Timotheus 2,19

  • für Eure bisherigen Antworten.
    Den Grund eines Ausschlusses aus der Gemeinde, habe ich nun verstanden. Allerdings stellt sich mir dann die folgende Frage:


    Wie soll mit einem ausgeschlossenen umgegangen werden.
    (Wie verhällt man sich so einem gegenüber)



    Vielen Dank


    Krümel

  • Hallo, Krümel!


    Gottes Wort spricht auch hier eine deutliche Sprache.
    1.Kor. 5, 11:

    Zitat

    „Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Hurer ist oder ein Habsüchtiger oder eine Götzendiener oder ein Schmäher oder ein Trunkenbold oder ein Räuber,
    mit einem solchen selbst nicht zu essen.“


    Das heißt, dass dem Bruder/der Schwester nicht nur das Brotbrechen verweigert wird, sondern dass man darüber hinaus keinen Kontakt mit ihm haben soll. (Vgl. auch Mt. 18, 17 „… so sei er dir wie der Heide und der Zöllner“.)
    Diese Anweisungen klingen echt hart, aber es sind Gottes Worte, und er zeigt damit seine Heiligkeit, die keine bestehende Sünde, besonders im Kreis der Versammlung, wo er in der Mitte ist, tolerieren kann.
    Denke mal an das Beispiel von Ananias und Sapphira in Apg. 5. Die Versammlung war gerade gegründet, und schon hielt der Betrug Einzug. Hier handelte Gott sofort und souverän. Als sie ihre Sünde nicht bekannten, bestrafte er sie mit dem Tod. Ergebnis? V. 11: „Und es kam große Furcht über die ganze Versammlung und über alle, die dies hörten.“Nicht panische Angst, sondern Furcht/Ehrfurcht vor einem heiligen und gerechten Gott, der diese Sünde in der Mitte seiner Versammlung nicht dulden konnte. (1.Kor.11, 30: „deshalb sind viele unter euch krank und schwach, und ein gutes Teil sind entschlafen.“)



    Und trotzdem gibt es eine gewisse Grenze, wo z.B. „nicht essen“ nicht wörtlich angewandt werden kann, denn was ist mit einem Familienangehörigen? Soll der ab jetzt im Keller in Klausur gehalten werden? Ganz sicher nicht. Und trotzdem wird er spüren, dass er „draußen“ steht, denn die Harmonie im gemeinsamen Miteinander ist empfindlich gestört.
    Auch sollte hin und wieder ein Besuch bei einem Ausgeschlossenen gemacht werden, aber eben nicht zur zünftigen Grillfete oder oberflächlichem Small Talk, sondern der Beweggrund muß sein, Hilfe zu geben zur Einsicht und Umkehr, damit der Bruder/die Schwester wieder zurück findet, oder vielleicht sieht man dann, dass er/sie schon bereit zur Umkehr ist? (Wenn du noch tiefer einsteigen möchtest: 3.Mo. 14,3)
    Was aber absolut notwendig ist: Verliere ihn/sie nie aus deinem Herzen! Sowohl die Gemeinde als auch jeder persönlich muß durch „anhaltendes“ Gebet die Voraussetzung schaffen, dass der Heilige Geist an ihm/ihr wirken kann! Das Gebet ist eine große Macht, die immer viel zu gering geschätzt wird.


    Und noch eine Aufforderung aus 2.Kor.2,6:

    Zitat

    „Genügend ist einem solchen diese Strafe, die von den vielen (der Versammlung) ist, so dass ihr im Gegenteil vielmehr vergeben und ermuntern solltet, damit nicht etwa ein solcher durch übermäßige Traurigkeit verschlungen werde. Darum ermahne ich euch, Liebe gegen ihn zu betätigen!“


    Das heißt, wenn ein Bruder/eine Schwester wieder zurecht gekommen ist, dann muß er/sie umgehend wieder in Liebe aufgenommen werden! Wenn die Sache klar ist, wartet man nicht noch 3 Monate oder mehr.
    Der Herr wird nie wieder eine Sünde vorwerfen, die ihm bekannt worden ist! Diesem Beispiel müssen wir folgen, und nie mehr die Sache aufrühren …


    Gruß,
    disciple

  • Moin moin!


    Vielleicht besonders @"die älteren"


    Weiß keiner sonst noch Erfahrungen oder Tatsachen aufgrund der Bibel zum Thema "Umgang mit Ausgeschlossenen"?
    Speziell unter guten Freunden.
    Den Beitrag vor mir finde ich gut und auch richtig besonders mit dem nicht aus dem Herzen verlieren), aber vielleicht hat noch jemand Anmerkungen.


    Bin traurigerweise auf einmal damit konfrontiert:( und brauche guten Rat, um ihn auch weitergeben zu können.


    Gruß Heiner

    Sobald ein Sturmwind daherfährt, ist der Gottlose nicht mehr; der Gerechte aber ist fest gegründet für ewig. Die Bibel, Sprüche 10,25

    Einmal editiert, zuletzt von Heiner ()

  • 2.thess.3,6

    Zitat

    Wir gebieten euch aber, Brüder, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr euch zurückziehet von jedem Bruder, der unordentlich wandelt, und nicht nach der Überlieferung, die er von uns empfangen hat


    ich finde dieser vers sagt deutlich genug aus, dass wir wenn nötig auch leute ausschließen dürfen. paulus gebietet dies sogar. die frage is nur, ob man das hier "zurückziehen" als ausschließen werten kann.

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