Brotbrechen

  • Als weiteres Thema neben der Taufe steht das Thema Brotbrechen an. Hierzu möchte ich gerne einen kleinen Überblick geben.


    Was genau ist Brotbrechen und warum tun wir dies?


    1. Der Wein und das Brot sind Zeichen für den Tod des Herrn
    2. Der Herr Jesus hat das Mahl selbst eingesetzt (zu seinem Gedächtnis) und will das wir ihm gleichtun. (Lukas 22,19+30)
    3. Es war der letzte Wunsch des Herrn Jesus und den will man doch gerne erfüllen oder? Wir müssen uns mal vorstellen in welcher Situation der Herr Jesus dieses eingeführt hat: Er stand kurz vor dem Tod am Kreuz
    4. Das brechen des Brotes und trinken des Weines ist ein Zeichen der Gemeinschaft mit dem Herrn.
    Es gibt dort aber zwei Seiten:
    a) Tisch des Herrn: (1. Korinther 10) der Tisch spricht von Gemeinschaft mit dem Herrn und untereinander. (Deshalb ein Leib)
    b) Mahl des Herrn: (1. Korinther 11) das Mahl des Herrn spricht von den persönlichen Segnungen auf dem gemeinsamen Weg. Wir denken an seinen Tod.


    Diese 4 Punkte sind Vorrechte die wir haben und auch als etwas sehr wertvolles ansehen sollten.


    Ab wann darf man am Brotbrechen teilnehmen?


    Wenn man am Brotbrechen teilnehmen will sollte man wissen das der Herr wenn er einen segnet auch eine gewisse Verantwortung damit verknüpft.
    Ein wichtiger Grundsatz ist das es die Sache des Herrn ist wer teilnimmt und nicht eine Sache der Menschen. Aber die Brüder des jeweiligen Zeugnisses haben auch ein Verantwortung und müssen anhand der Schrift eine Zulassung prüfen.
    Folgende Kriterien:
    1. Man muss neues Leben haben/Wiedergeboren sein (damit verbunden die Taufe als Zeichen nach außen)
    2. Moralische Reinheit (Sonst würde die Versammlung verunreinigt)
    3. Lehrmäßige Reinheit (Kein Irrlehrer)
    4. Keine unreinen oder verkehrten Verbindungen mit Ungläubigen


    Als letztes eine Persönliche Frage:
    Was hindert dich noch an der Teilnahme am Brotbrechen?


    Ist es die „Angst“ vor dem Gespräch mit den Brüdern oder denkst du dass du noch nicht so Bibelfest bist?
    Ich denke dass diese Dinge im Grunde genommen falsch sind: Denn es ist der Wunsch des Herrn und deshalb wird es auch keine „Prüfung“ geben und man braucht auch nicht erst ein hohen „Biblischen IQ“ zu haben.
    Wenn es also dein Wunsch ist dies zu tun dann bete zu dem Herrn und rede mal mit einem Bruder über dieses Thema.
    Und wenn du dann teilnimmst und dich mit dem Wort beschäftigst dann wirst du auch Bibelfester werden und im Glauben wachsen.


    Ich hoffe dass euch dieses Thema weiterhelfen kann und ihr euch entscheidet dem Wunsch des Herrn nachzukommen, ihm zu dienen und seinen Tod zu verkündigen.


    Ich fände es auch gut wenn dieser Post nicht gleich der letzte ist sondern ich würde mich über Ergänzungen und Fragen freuen.


    Lieben Gruß!
    Euer Ben

    Seid aber TÄTER des Wortes und nicht allein Hörer!!!


    Jakobus 1,22


    Man muss nicht immer die Wahrheit sagen, aber wenn man was sagt, muss es die Wahrheit sein!

  • Zitat

    Original von Ben


    Ab wann darf man am Brotbrechen teilnehmen?


    ...
    4. Keine unreinen oder verkehrten Verbindungen mit Ungläubigen


    Hi Ben,
    sag mal, was verstehst du unter diesem Punkt?
    Da kann ich mir nicht viel drunter vorstellen. Vielleicht als Beispiel fällt mir unter "verkehrten" Verbindung mit Ungläubigen ein:
    Wenn man als Christ eine Ehe mit einem Ungläubigen Partner eingehen will. Da sagt die Bibel: Wir sollen mit der Welt nicht in einem ungleichen Joch sein. D.h. wir sollen keine Ehe mit Ungläubigen eingehen. Anders ist es ja, wenn man in einer Ehe zum Glauben findet.
    Wäre das für dich ein Grund, nicht am Abendmahl teilzunehmen zu können?
    Vielleicht kannst du mal erläutern, was du damit genau meinst.

  • Hallo Axel,


    ich will gerne versuchen dir deine Frage zu beantworten. (Ich hoffe dass ich dazu in der Lage bin)
    Unter dieser Aussage hatte ich am Anfang verstanden das ein Christ der eine ungläubige Frau hat nicht am Brotbrechen teilnehmen kann weil er dadurch unrein ist. Aber mit der Aussage das sich der Ehepartner nach der Ehe (die nicht getrennt werden soll) bekehrt und dann den Wunsch hat am Brotbrechen teilzunehmen kam ich dann nicht zurecht. Ich kenne nämlich selbst eine/n der/die wieder teilnimmt nachdem er/sie den Fehler eingesehen hat und eine Zeit nach dem Ausschluss vergangen war. Aber der Mann/Frau ist halt trotzdem noch nicht bekehrt.
    Und deshalb denke ich dass du mit deiner Aussage/Frage schon recht hast.
    Deshalb habe ich mir den Abschnitt noch mal in dem Buch mit welchem ich meine Bibelarbeit gemacht habe durchgelesen und will den Abschnitt gerne mal posten. Ich hoffe dann ist es vielleicht besser verständlich.
    Ansonsten bin ich natürlich über Ergänzungen selbst froh weil ich jetzt zu diesem Punkt nichts weiteres wüsste.


    Aus dem Buch welches ich am Ende des Berichtes noch mal persönlich Empfehle:


    Zitat

    Vierte Voraussetzung: Keine unreinen Verbindungen


    Bei der vierten Voraussetzung, die der Herr uns in seinem Wort zeigt, geht es um die Frage unserer gottesdienstlichen Verbindungen, um die Verbindungen derer, die am Brotbrechen teilnehmen. Die Frage lautet: Wenn ein Christ persönlich moralisch und lehrmäßig rein ist, ist er dann durch verkehrte gottesdienstliche Verbindungen trotzdem verunreinigt? Die Antwort der Bibel lautet eindeutig: ja! Verkehrte Verbindungen, d. h. gottesdienstliche Gemeinschaft mit Ungläubigen, mit moralisch oder lehrmäßig Bösen, verunreinigen sowohl die Person selbst, die solche Verbindungen hat, als auch die Versammlung, in der eine solche Person das Brot bricht. Verbindungen mit Bösem verunreinigt. Das ist die eindeutige Lehre der Bibel.


    Aus „Meilensteine im Leben des Christen“ Band 2 „Das Brotbrechen“ S. 72


    So und hier dann auch noch mal das Buch in Farbe als Empfehlung:



    Lieben Gruß!
    Ben

    Seid aber TÄTER des Wortes und nicht allein Hörer!!!


    Jakobus 1,22


    Man muss nicht immer die Wahrheit sagen, aber wenn man was sagt, muss es die Wahrheit sein!

    Einmal editiert, zuletzt von Ben ()

  • Zitat

    Original von Ben



    Wenn man am Brotbrechen teilnehmen will sollte man wissen das der Herr wenn er einen segnet auch eine gewisse Verantwortung damit verknüpft.
    Ein wichtiger Grundsatz ist das es die Sache des Herrn ist wer teilnimmt und nicht eine Sache der Menschen. Aber die Brüder des jeweiligen Zeugnisses haben auch ein Verantwortung und müssen anhand der Schrift eine Zulassung prüfen.


    Hi Ben
    du hattest gesagt wir sollten Ergänzungen posten.
    Das was ich jetzt sage mag etwas Wortklauberei sein aber trotzdem:
    Nicht die Brüder haben die dierekte Verantwortung sondern die Versammlung (oder Gemeinde). Das heißt praktisch dass die Brüder am Ort ein Geschpräch führen und den Fall der örtlichen Versammlung vorlegen aber die Verantwortung für die Zulassung liegt bei der Versammling.


    Das hört sich jetzt so an als würde ich Wortklauberei machen, es ist aber die Begründung dafür, dass wir nicht sagen können der Bruder/die Schwester X von Ort Y darf bei uns das Brot nicht brechen weil seine/ihre Nase uns nicht passt.
    Es ist schwer zu erklären aber wenn die Verantwortung dafür bei Menschen liegt kann soetwas durchaus vorkommen.


    Puh was für ein langer Text, wollte eigentlich gar nicht so lange schreiben na denn Tschühüs!

  • Hi AndiM,


    da kann ich dir nur voll zustimmen. Natürlich liegt die Verantwortung der "Zulassung" bei der Versammlung. Die Brüder führen nur das Gespräch, wie du ja schon gesagt hast.


    Wortklauberei finde ich das nicht! =)
    Danke dass du mich drauf aufmerksam gemacht hast.


    Gruß im Herrn!


    Ben

    Seid aber TÄTER des Wortes und nicht allein Hörer!!!


    Jakobus 1,22


    Man muss nicht immer die Wahrheit sagen, aber wenn man was sagt, muss es die Wahrheit sein!

  • Moin ben,
    was ist denn damit gemeint:

    Zitat

    2. Moralische Reinheit (Sonst würde die Versammlung verunreinigt)

    ?????
    Gruß, Dafresl

  • Hey Dafresl!
    Ich könnte dir nur einige Negativbeispiele geben: Hurerei, Habsucht, Götzendienst, Süchte...etc (s. 1. Kor. 5,11 oder Gal.5,20).
    Solche (moralisch unreinen oder sündigen) Dinge sollten nicht in dem Leben eines Gläubigen sein, der am Brotbrechen teilnimmt/teilnehmen will,
    da sonst die ganze Versammlung verunreinigt wird!
    Ich hoffe, dass dir das ein wenig weiterhilft...

  • Hmmmmmm, aber fällt dann nicht so ziemlich JEDER durch ?
    Gruß, Dafresl


    Ach und herzlich Willkommen hier :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Dafresl ()

  • Hi, Dafresl! :)


    Du hattest gefragt, was denn mit moralischer Reinheit gemeint sei.
    Mona hat dazu 1. Kor. 5 angeführt. In dem Kapitel geht es um einen Tatsachenbericht, wie eine Gemeinde durch die Sünde eines der Geschwister verunreinigt werden kann. Als Anschauungshilfe benutzt der Heilige Geist das Bild vom Sauerteig.
    In der Bibel wird Sauerteig als ein Bild für moralisches Böses (1.Kor.5,6-8 ) oder lehrhaftes Böses (Gal.5,7-9) verwendet.
    Bei den Korinthern gab es jemanden, der mit der Frau seines Vaters ein Verhältnis hatte. Der Apostel Paulus warf den Korinthern vor: „Ihr wißt ganz klar über diese Sünde in eurer Mitte Bescheid, aber ihr toleriert sie einfach und unternehmt nichts.“
    Das heißt, sie ließen den Bruder ungestraft weiter moralisches Böses (in diesem Fall Hurerei + Ehebruch) ausüben, und er durfte trotz dieser offenen Sünde auch weiter teilnehmen.
    Vielleicht waren die Korinther sogar stolz auf ihre Toleranz, denn der Apostel warf ihnen vor, „aufgebläht“ zu sein und sich zu „rühmen“, statt traurig über diese Zustände zu sein und Gottes Geboten entsprechend zu reagieren, indem sie den Bösen aus ihrer Mitte hinaustaten (d.h. ihn von der Teilnahme ausschlossen) .


    „Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig die ganze Masse durchsäuert?“ = Dass die nicht vergebene, sondern einfach weiter praktizierte Sünde eines Einzelnen die ganze Gemeinde nach und nach durchsetzt und verunreinigt?


    Normalerweise ist die Gemeinde/Versammlung in Gottes Augen eine „neue, ungesäuerte Masse“, also frei vom Bösen. Deshalb muß in dieser „neuen Masse“ jeder Einzelne persönlich aus der Vergebung leben, aber auch jeder auf den anderen achthaben (Mt. 18, 15-20)


    Wenn nun jemand den Wunsch hat, teilzunehmen, werden in einem Vorgespräch auch solche Dinge zur Sprache kommen, damit die Verantwortung ganz klar wird, die Derjenige und die ganze Gemeinde vor Gott haben und auch die Konsequenzen, die daraus ggf. gezogen werden müssen, wenn Böses offenbar wird.
    Krasse Beispiele: Wenn ein Junkie gläubig wird, aber kiffen ganz normal findet, ist das nicht in Ordnung. Wenn eine Frau sich bekehrt, aber trotzdem weiter in wilder Ehe mit ihrem Freund leben möchte, ist das nicht okay. Wenn ein Dieb den Herrn annimmt und trotzdem meint, weiterklauen ist nicht schlimm, dann ist das nicht normal.
    Es kommt also darauf an, ob hier jemand mit Willen weiter in seiner Sünde bleiben will, und es ihm gleichgültig ist, was Gottes Wort dazu sagt. Dann ist eine Teilnahme nicht möglich.


    Wenn du jetzt fragst, ob dann nicht so ziemlich jeder durchfallen müßte, hast du im Prinzip recht, aber:
    Auch wiedergeborene Christen haben noch die alte, sündige Natur in sich. Es ist ein ständiger Kampf, so lange wir hier auf der Erde sind (Rö.7,14-25). Trotzdem sind sie Gottes Kinder und der Herr will, dass sie sein Gedächnismahl feiern.
    In 1. Kor. 11, 20-34 findest du deshalb aber die Mahnung an jeden Einzelnen.
    Ein jeder aber prüfe sich selbst, und also esse er von dem Brote und trinke von dem Kelche. Denn wer unwürdig ißt und trinkt, ißt und trinkt sich selbst Gericht ... Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein gutes Teil sind entschlafen.“


    Sich selbst prüfen, ob Sünde zwischen Gott und mir steht, und dann die Vergebung Gottes erbitten, das ist die Verantwortung, die jedes Kind Gottes ganz persönlich hat.
    Spr. 28,13: „ .... wer seine Übertretungen bekennt UND LÄSST, wird Barmherzigkeit erlangen.“


    Lieben Gruß, Vroni



    P.S. Wir haben das Experiment mit dem Sauerteig übrigens mal ausprobiert. Ich habe ein kleines bißchen davon gekauft und in ein Gefäß mit 2 kg Mehl gelegt. Dann haben wir gewartet und jeden Tag geschaut. Nach ungefähr 4 Tagen war das ganze Mehl durchsäuert, es war alles „Sauerteig“. Davon habe ich dann Brötchen gebacken, die allerdings so hart wie Stein wurden, vollkommen ungenießbar ... Könnte man jetzt auch geistlich anwenden, aber wahrscheinlich war die Temp. einfach zu hoch oder die Zeit im Backofen zu lang ... :D

  • hi dafresl!
    was mir bei dem thema mal sehr wichtig geworden ist, ist das was auch vroni schon gesagt hast. "ein jeder aber prüfe sich selbst, UND ALSO ESSE ER..." ich denke dass satan einem immer wieder neue gründe einreden kann, warum man doch besser noch nicht teilnehmen sollte (so wars auf jeden fall bei mir). natürlich soll man sich prüfen und das was falsch ist aus dem leben beseitigen. aber danach soll man doch das tun worüber ER sich freut und SEINEN wunsch erfüllen...
    lieben gruß,
    kerstin

  • Moin,
    herzlichen Dank an kerstinb und mein liebes vronilein, habt mir gut weitergeholfen, auch wenn vroni natürlich mal wieder vieeeeeeeeeeel zu lang war........
    Gruß, Dafresl


  • Hallo Ben ( oder sonst Wer ),


    wie belegst Du denn die einzelnen Punkte biblisch ??
    Mir kommen manche Sachen doch etwas "skurril" vor ?


    Grüße


    Kai

  • Hallo Spunk!


    Ich bin einfach mal so frei und nehme Ben einen Teil der Antwort ab, da er ja jetzt auch im Schweizer Lager ist. Ich gehe, die von Ben angeführten Punkte einfach mal nacheinander durch und versuche jeweils eine biblische Begründung zu finden.


    1. Der Wein und das Brot sind Zeichen für den Tod des Herrn


    Lukas 22:19-20 Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird; dieses tut zu meinem Gedächtnis! 20 Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahle und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, das für euch vergossen wird.


    Der Herr Jesus, würde bald am Kreuz von Golgatha sterben müssen, doch jetzt war er noch einmal mit seinen Jüngern zusammen, um zusammen mit ihnen zum letzten Mal das Passah zu essen. Bei dieser Gelegenheit kommt auch das Brot und der Wein (der Kelch) zum Tragen, denn der Herr setzt sie als Zeichen auf seinen Tod hin ein. Wir können aus seinen Wort entnehmen, dass er das Brot mit seinem Leib in Verbindung bringt, der sterben würde. Analog dazu sehen wir, dass er den Wein, bzw. den Kelch mit seinem Blut in Verbindung bringt, welches er am Kreuz vergießen würde. Also ganz klar, Brot und Wein sind Zeichen für den Tod des Herrn.


    2. Der Herr Jesus hat das Mahl selbst eingesetzt (zu seinem Gedächtnis) und will das wir ihm gleichtun. (Lukas 22,19+30)


    3. Es war der letzte Wunsch des Herrn Jesus und den will man doch gerne erfüllen oder? Wir müssen uns mal vorstellen in welcher Situation der Herr Jesus dieses eingeführt hat: Er stand kurz vor dem Tod am Kreuz


    Dass der Herr das Mahl selbst eingesetzt hat, geht aus der oben angeführten Stelle eindeutig hervor, und es ist sein Wunsch bzw. eine letzte Aufforderung an uns, dass wir das Gleiche tun sollen. Wir sollen seinen Tod zu seinem Gedächtnis verkündigen. In 1.Korinther 11 geht die Aussage noch etwas weiter, denn dort beschreibt Paulus inspiriert durch den Heiligen Geist, bis wann wir den Tod des Herrn verkündigen sollen. Bis er kommt. Nicht länger und nicht kürzer. Das ist der Zeitpunkt, der in 1. Thessalonicher 4 beschrieben wird, bis dahin sollten wir alles daran setzen, die Zeiten zur Verkündigung seines Todes nicht zu verpassen (also das Brotbrechen am Sonntagmorgen) (Hebräer 10, 25).


    4. Das brechen des Brotes und trinken des Weines ist ein Zeichen der Gemeinschaft mit dem Herrn.


    a) Tisch des Herrn: (1. Korinther 10) der Tisch spricht von Gemeinschaft mit dem Herrn und untereinander. (Deshalb ein Leib)
    b) Mahl des Herrn: (1. Korinther 11) das Mahl des Herrn spricht von den persönlichen Segnungen auf dem gemeinsamen Weg. Wir denken an seinen Tod.


    1 Korinther 10:16 Der Kelch der Segnung, den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes des Christus? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus?


    Wenn wir am Sonntagmorgen von dem Brot nehmen und von dem Kelch (Wein) trinken, dann drücken wir dadurch unsere Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus aus, dies geht auch klar aus dem oben angeführten Vers hervor. Nun ein paar Gedanken zu den zwei Seiten des Brotbrechens, die Ben angeführt hat. Paulus benutzt zwei Kapitel im 1.Korintherbrief um die Gedanken Gottes zum Brotbrechen unmissverständlich darzulegen. Dabei fällt auf, dass er im 10. Kapitel einen Schwerpunkt auf die Gemeinschaft legt, das haben wir nun zunächst für die Gemeinschaft mit unserem Herrn festgestellt, doch er geht noch weiter, denn er verwendet hier den Begriff des einen Leibes. Der Leib ist im Neuen Testament mehrfach ein Bild von allen Gläubigen, die an diesem einen Leib, die verschiedenen Glieder darstellen (1.Kor 12, 12 ff.; Eph 1, 22.23) Indem wir nun am Brotbrechen teilnehmen, sind wir verbunden mit den andern Gliedern des Leibes und haben demnach Gemeinschaft mit ihnen, d.h. mit unseren Mitgeschwistern (1.Kor 10, 17). Paulus spricht in Vers 21 von dem Tisch des Herrn, das kennzeichnende für einen Tisch ist, dass man im Normalfall zusammen eine Mahlzeit an ihm einnimmt und somit auch Gemeinschaft untereinander hat. Das ist denke ich auch der Gedanke den Paulus hierbei verfolgt, der Herr ist der, der den Vorsitz hat an dem Tisch und gleichzeitig auch die „Tischregeln“ festlegt.


    Ben schreibt, dass wir in 1.Korinther 11 das Mahl des Herrn finden, wobei die Betonung mehr auf den persönlichen Segungen liegt und auf dem Gedächtnis an seinen Tod. Hierbei geht es denke ich mehr darum, dass wir seinen Tod verkündigen dürfen, von dem Brot essen und von dem Wein trinken dürfen. Es ist eine weitere Segnung, dass wir dies bis zur Entrückung tun dürfen. Solange dürfen wir immer wieder seine wunderbare Person und seinen Tod vor Augen haben. Andererseits sehen wir hier sowie auch im 10.Kapitel einen großen Bereich der Verantwortung für uns.


    Ich hoffe ich konnte die ersten vier angeführten Punkte etwas verdeutlichen.


    Lieben Gruß
    Christian

    [align=center][b][font=Tahoma]"Übrigens, [...] freuet euch in dem HERRN!"

  • Zitat

    Original von Ben
    Folgende Kriterien:
    1. Man muss neues Leben haben/Wiedergeboren sein (damit verbunden die Taufe als Zeichen nach außen)
    2. Moralische Reinheit (Sonst würde die Versammlung verunreinigt)
    3. Lehrmäßige Reinheit (Kein Irrlehrer)
    4. Keine unreinen oder verkehrten Verbindungen mit Ungläubigen


    Hallo Christian, ich glaube, dass die vier von Dir noch einmal näher dargeleten Punkte relativ eindeutig waren/sind. Schwieriger wird es meiner Ansicht nach mit den oben nochmals zitierten 4 Punkten. Vor allem der Bereich "Verunreinigung" basiert auf einer Lehrauffassung der exklusiven Brüder und den kann ich bis jetzt noch nicht biblisch belegen. Hast Du vielleicht zu diesen Punkten auch biblische Begründungen?


    Vielen Dank.

    Schönen Gruß
    Thorsten

    2 Mal editiert, zuletzt von User1211 ()

  • Hallo zusammen!


    Da die Frage von Spunk noch nicht ganz beantwortet ist, will ich versuchen, die von Ben noch weiter angeführten Punkte zu erklären.


    1. Man muss neues Leben haben/Wiedergeboren sein (damit verbunden die Taufe als Zeichen nach außen)


    Dieser Punkt leuchtet meiner Empfindung nach sofort ein, denn wie kann ich den Tod des Herrn Jesus verkündigen wollen, an seinen Tod denken wollen und ihm für sein Werk am Kreuz auf Golgatha danken wollen, wenn ich persönlich keine Beziehung zu ihm habe? Das ist unmöglich! Das ist nicht nur rein logisch, sondern es geht auch eindeutig aus den Versen in 1. Korinther 10 hervor, wo Paulus von dem einen „Leib“ spricht. Er sagt, dass alle die, die den einen „Leib“ bilden, an dem Brot „teilnehmen“ (1.Kor 10,17). Er setzt also voraus, dass die Person, die am Brotbrechen teilnimmt, eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus hat. Wenn du neues Leben hast, dann bist du ein Glied an dem einen Leib.


    Da Vroni zu dem zweiten Punkt schon einiges geschrieben hat, möchte ich nur noch kurz auf den dritten Punkt in Bens Liste eingehen.


    3. Lehrmäßige Reinheit (Kein Irrlehrer)


    Als Beispiel dazu möchte ich ein Kapitel aus dem Galaterbrief anführen. Die Galater standen in Gefahr der christlichen Freiheit beraubt zu werden. Sie waren, wie Paulus es ausdrückt, eigentlich nicht mehr unter dem „Joch der Knechtschaft“. Das Gesetz mit all seinen Verpflichtungen war in gewisser Weise Vergangenheit, doch die Galater hatten ein Problem zu bekämpfen, denn da gab es Menschen, die ihnen klarzumachen versuchten, dass die Beschneidung doch noch wichtig war. Sie stellten die Beschneidung als das Pflichtprogramm für jeden aus dem Judentum gläubig gewordenen Christen dar. Doch gerade das bemängelt Paulus, er fordert die Galater auf, sich nicht wieder unter dieses Joch des Gesetzes zwingen zu lassen (Galater 5,1). In Vers 9 sehen wir dann einen, wie ich finde bemerkenswerten Satz, denn diesen Ausspruch „Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig“ finden wir auch in 1.Korinther 5 wieder, wo es, wie Vroni auch schon erklärt hat, um moralische Reinheit geht. Dort waren die Korinther nicht aufmerksam genug gewesen und so hatte sich Böses in ihre Mitte eingeschlichen. Der ganze „Teig“ war durchsäuert worden und Paulus musste sie auffordern, die betreffende Person aus ihrer Mitte auszuschließen.


    Wir sehen also auch hier, wie offensichtliche Irrlehre den ganzen „Teig“ durchsäuert hatte, die Galater konnten also eine solche Lehre nicht weiter in ihrer Mitte dulden. Irrlehre deshalb, weil hier das Werk vom Kreuz auf Golgatha in gewisser Weise degradiert wurde. Diese Lehre griff die Person und das Werk des Herrn Jesus direkt an (2.Johannes 9.10). Die Beschneidung gehört eindeutig in die Zeit des Gesetzes.


    Ich hoffe ich konnte ein wenig die beiden von Ben angeführten Punkte verdeutlichen.


    Lieben Gruß


    Christian

    [align=center][b][font=Tahoma]"Übrigens, [...] freuet euch in dem HERRN!"

  • Hallo,


    ich habe diesen Thread mit Interesse gelesen, und ich muss sagen, es beschleicht mich ein etwas beklemmendes Gefühl.


    Ich weiss nicht aus welchen Gemeinden Ihr kommt, aber in meiner Gemeinde gibt es keine "Zulassungsbeschränkungen" dieser Art. Wenn für den Gottesdienst das Abendmahl angesetzt ist, dann ergeht eine Einladung an alle, die "Jesus Christus als Ihren Herrn und Heiland erkannt und angenommen haben, und die eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus haben". Kontrolliert wird dies aber nicht - wie könnte man auch!?!


    Das Aberndmahl ist ein Gemeinschaftsmahl; - sowohl horinzontal als auch vertikal. Indem ich vom Brot (=Leib) esse und vom Kelch (Blut) trinke, habe/erlebe ich Gemeinschaft mit meinem Herrn. Nichts wünscht sich Jesus mehr, als die Gemeinschaft mit seinen Kindern!


    Das in 1Kor 11,27 stehende Wort "unwürdig" bezieht sich auf die Art und Weise, wie bei den Korinthern das Mahl gefeiert wurde. - Nämlich in einer Weise, die die 'Heilstat Christi durch liebloses Verhalten mißachtet.' (Kommentar Luther85)


    Viele Christen, die eigentlich Sehnsucht haben (vielleicht nach langer Zeit, vielleicht nach Zeiten der Gottesferne) Jesus wieder neu zu begegnen, einen neuen Anfang zu wagen, werden verunsichert, bekommen suggestiert, sie dürften in ihrem 'sündigen Zustand' nicht an den Tisch des Herrn treten. - Aber wer ist schon ohne Sünde? Vielmehr: wer sich seiner Sündhaftigkeit bewusst ist und darunter fast zerbricht, ist willkommen bei Gott!


    Wer lädt eigentlich zum Abendmahl ein? - Die Gemeinde oder Jesus Christus?
    Ich denke, Christus lädt uns ein; - und Ihm ist JEDER wilkommen, der Seine Nähe sucht. Wer sind wir, dass wir uns herausnehmen zu bestimmen, wer am Mahl des Herrn teilnehmen darf und wer nicht?


    Jesus hat immer wieder überrascht und zum Widerspruch gereitzt, wenn er gerade die Sünder zu sich gelassen hat, aber die vermeindlich Frommen (Pharisäer) scharf kritisiert hat!


    Gruß
    Martin


    Übrigens war Judas Iskariot nicht vom Abendmahl des Herrn ausgeschlossen! (Mt 26:20 ff.)

    Jesus Christus - Aus dieser Quelle trinkt die Welt

    2 Mal editiert, zuletzt von MartinR ()

  • Zitat

    Übrigens war Judas Iskariot nicht vom Abendmahl des Herrn ausgeschlossen! (Mt 26:20 ff.)


    also ich weiß nicht, ob ich die Begebenheit da durcheinander bringe.....
    ich habe grade die stelle in Johannes 13, 21- 30 dazu genommen,
    und wenn man das im zusammenhang mit den anderen stellen liest, wird doch deutlich, dass judas hinausgegangen ist, bevor das abendmahl gefeiert wurde, oder hab ich was übersehn ?
    Jesus sagt zu ihm:

    Zitat

    Was du tust, tue schnell ! Und daraufhin ging er sogleich hinaus.




    selbst John MacAthur schreibt das in seinem Buch "Tatort Golgatha" (obwohl das natürlich nicht heißt, dass wenn er das schreibt, das auch richtig ist......)


    kann mir da jemand weiterhelfen ?


    Gruß,
    Steffen

  • Joh Steffen. Also die Stelle im Matthäus läßt Judas gehen, bevor Jesus das Abendmahl zu seinem Gedächniss "einsetzt".
    Ich will jetzt auch keine Haarspalterei betreiben, weil das Abendmahl ( Abendessen ) ja schon im gange war.
    Nehmen wir doch z.B. den guten Petrus statt dessen, der hat seinen Herrn auch verraten, und er war mit am Tisch.


    Aber darum geht es doch eigendlich gar nicht.


    Die Bibel sagt, das wer den Leib des Herr n missachtet, der isst und trinkt sich zum Gericht. Was aber ist der Leib des Herrn ?? ES ist seine Gemeinde ! Wie kann "ich" also einen Christen vom Abendmahl ausschließen, und ihn / sie damit missachten ??????
    Der Mensch prüfe aber sich SELBER, ...


    Wo steht denn, das die Gemeinde, die Leiter / Ältesten das tuen sollen, das Prüfen ???


    Ich kennne leider auch die eine oder andere Geschichte, wo durch eine unsinnige "Abendmahlsbestimmung" Brüder / Schwestern tief verletzt worden sind - und es macht mich stinkend wütend ! X(


    Gut nur, das Gottes Gnade größer ist als die seiner Kinder !


    Amen und gute Nacht,


    Kai

  • Moin Kai!


    Zitat

    Wo steht denn, das die Gemeinde, die Leiter / Ältesten das tuen sollen, das Prüfen ???


    Die Verantwortung der Gemeinde steht besonders deutlich in 1. Korinther 5. In Vers 2 wird uns mitgeteilt, dass es da einen Gläubigen gab, der mit der Frau seines Vaters ein Verhältnis hatte. Die Gemeinde wußte darüber Bescheid, unternahm aber nichts.


    „Und ihr seid aufgebläht und habt nicht vielmehr Leid getragen, damit der, der diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte weggetan würde."


    Aber auch wenn „andere Sünde" bei einem der Mitgeschwister da war, dann heißt es in den Versen 11+12:


    „ ... keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Hurer ... Habsüchtiger ... Götzendiener ... Schmäher ... Trunkenbold oder ein Räuber ist, mit einem solchen selbst nicht einmal zu essen.
    Denn was habe ich die zu richten, die draußen sind? Ihr, richtet ihr nicht die, die drinnen sind? Die aber draußen sind, richtet Gott; tut den Bösen von euch selbst hinaus."


    Das klingt echt hart, aber es ist Gottes Wort. In diesem Fall, bei der Gemeinde in Korinth, nahm der Bruder schon teil (am Brotbrechen/Abendmahl), es ging also um die Konsequenz eines Ausschlusses. Aber die Kriterien gelten eben, weil Gott es sagt und nicht weil irgendein Mensch sich das ausgedacht hat, der dadurch eigene Macht ausüben will.
    Aber ich gebe dir recht, dass durch menschliches Versagen oder falsch verstandene Autorität in dieser Beziehung schon Dinge gelaufen sind, die man wirklich nicht verstehen kann, weil sie ungerecht und nicht biblisch sind.


    Zu diesem Thema gibt es übrigens hier schon einen ähnlichen Thread.


    Gruß, Michael

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